Rechenschaftsbericht

des Rektors der Eberhard-Karls-Universität Tübingen
Prof. Dr. Hans-Werner Ludwig
über die Amtszeit vom
18. Juli 1995 bis zum 30. September 1996

14. Öffentlichkeitsarbeit

Am 3. Juli 1995 hat das Plenum der Hochschulrektorenkonferenz einstimmig eine Denkschrift mit Empfehlungen "Zur Öffentlichkeitsarbeit der Hochschulen" verabschiedet. Darin wurden Defizite in der bestehenden Öffentlichkeitsarbeit der Hochschulen festgestellt. An der Universität Tübingen wurde parallel dazu im Berichtsjahr die Neustrukturierung der universitären Öffentlichkeitsarbeit vorangetrieben, obwohl wegen der allgemeinen gravierenden Mittelknappheit für die Verstärkung und Neuorientierung der Öffentlichkeitsarbeit keine wesentlichen zusätzlichen Ressourcen - sowohl finanziell als auch personell - zur Verfügung standen.

14.1 Kreis der Fakultätsbeauftragten und Presseausschuß

Um alle Anstöße und Ideen bei der Neugestaltung der Öffentlichkeitsarbeit aufnehmen zu können, diese im Konsens zu realisieren und dabei auch die dezentralen Einrichtungen einzubeziehen, wurde ein neues beratendes Gremium geschaffen: der Kreis der Fakultätsbeauftragten für Öffentlichkeitsarbeit. Alle Fakultäten entsandten einen Vertreter in dieses Gremium: in einigen Fakultäten nahm der Dekan diese Funktion selbst wahr, andere sind durch den Fakultätsassistenten vertreten, wieder andere durch ein Mitglied des Lehrkörpers (Zusammensetzung s. Anlage).

Der Kreis trat am 20. Februar und am 20. Mai 1996 zusammen. In der ersten Sitzung wurden allgemeine Aspekte der Öffentlichkeitsarbeit diskutiert und als erster Schritt einer Neuorientierung die grundlegende Umgestaltung der Universitätszeitung diskutiert. Aus dem Kreis der Fakultätsbeauftragten bildete sich ein kleinerer Presseausschuß, der unter der Leitung des Rektors die Konzeption der Zeitschrift erarbeiten sollte. Dem Presseausschuß gehören an: Prof. Häusermann (Deutsches Seminar), Prof. Klaeren (Fakultät für Informatik), Prof. Knape (Seminar für Allgemeine Rhetorik), Herr Koch (Philosophische Fakultät) sowie der Leiter des Presseamtes und die Redakteurin des Universitätsradios und später auch der Universitätszeichenlehrer. Als Gast wirkte Frau Dr. Schönberg, Praktikantin im Presseamt, mit.

Der Presseausschuß trat zu Sitzungen am 19. Februar und 30. April zusammen. Das in ständiger Rückkoppelung zwischen den Mitgliedern des Ausschusses und dem Präsidium entwickelte Konzept wurde dem Kreis der Öffentlichkeitsbeauftragten am 20. Mai vorgestellt, wo es breite Zustimmung fand. Weitere Sitzungen des Presseausschusses dienten der Präzisierung des Konzepts sowie der inhaltlichen und gestalterischen Planung der für Oktober 1996 vorgesehenen ersten Ausgabe.

Im Wintersemester 1996/97 wird sich der Kreis der Öffentlichkeitsbeauftragten mit der Neugestaltung der internen Hauszeitung (Tübinger UniversitätsNachrichten TUN)sowie mit der Verbesserung der Informationskanäle als entscheidende Voraussetzung für ein Gelingen der neuen Publikationen beschäftigen.

14.2 Externe und interne Kommunikation: Universitätszeitschrift vs. Hauszeitung

Die Universität verfügt bisher über zwei Mitteilungsorgane, die Tübinger Universitätszeitung (TUZ) und die Tübinger Universitätsnachrichten (TUN). Die TUZ bot eine Mischung aus Berichten, Reportagen, Mitteilungen, Nachrichten, Rubriken in Form von Tabellen etc. Sie richtete sich sowohl an die Mitglieder der Universität wie an externe Multiplikatoren und nicht zuletzt an die Freunde und Förderer im Universitätsbund. Die TUN enthält rein interne Mitteilungen für die Mitglieder der Universität Tübingen.

Für die Reform beider Organe wurde als entscheidend angesehen, die beiden Funktionen "externe" und "interne" Kommunikation deutlich zu trennen. Die Zeitschrift für die externe Kommunikation richtet sich gezielt nach außen, nämlich an Institutionen, Politik, Wirtschaft, Universitätsbund, Medien etc. und enthält die für diesen Kreis relevanten Informationen. Eine einfacher produzierte interne Hauszeitung soll der rein internen Information und Verständigung dienen. Die Universitätszeitschrift wird allerdings auch innerhalb der Universität verbreitet werden und soll durch gesteigerte Attraktivität eine stärkere Identifikation ihrer Mitglieder mit der Institution im Sinne einer "Corporate Identity" herbeiführen. Bei der Neugestaltung der beiden Organe sollte auch der verbreitete Wunsch nach einem zeitgemäßeren Erscheinungsbild und einem Forum für - auch kontroverse - Diskussion berücksichtigt werden.

14.3 "attempto" die neue Universitätszeitschrift

Die neue Universitätszeitschrift, deren erstes Erscheinen für den 17. Oktober 1996, den "Dies universitatis" vorgesehen ist, wird den Namen "Attempto. Forum der Universität Tübingen" tragen. Damit wird angeknüpft an die frühere Zeitschrift "Attempto", die 1985 eingestellt wurde und der immer noch viele Mitglieder der Universität nachtrauern. Inhaltlich und äußerlich wird zwar keine Kontinuität zwischen den beiden Reihen hergestellt, aber wie ein Motto paßt der Wahlspruch des Universitätsgründers auch auf das neue Projekt, mit dem in der Tat ein Wagnis eingegangen werden soll. Mit der Unterzeile wird außerdem an das frühere Diskussionsorgan "Tübinger Forum" erinnert, in dem - wie sich langjährige Tübinger erinnern werden - lebhafte hochschulpolitische Diskussionen ausgetragen wurden.

Im Zentrum eines jeden Heftes von "Attempto" wird ein "Topthema" stehen, das von aktueller und brisanter wissenschaftspolitischer, hochschulpolitischer oder für die Universität relevanter gesellschaftlicher Bedeutung ist. Dieses Thema wird von Fachleuten aus Tübingen und externen Experten aus verschiedenen Blickwinkeln - auch kontrovers - diskutiert. Mit dieser Schwerpunktsetzung wendet sich "Attempto" bewußt stärker an externe Zielgruppen, um zu verdeutlichen, daß die Universität ein Ort des Gesprächs und der Auseinandersetzung mit wichtigen Themen ist. Diese dialogische Offenheit des Konzepts gibt der neuen Zeitschrift ihr unverwechselbares Profil unter den miteinander in Konkurrenz stehenden Publikationen der deutschen Universitäten. Für die erste Ausgabe ist das Thema "Wohin geht die Hochschulmedizin? Neustrukturierung der Universitätskliniken und Medizinischen Fakultäten" vorgesehen.

Zum Schwerpunktthema hinzu treten Nachrichtenrubriken aus Forschung, Studium und Lehre, Universitätskultur sowie ein Bildthema, das Portrait einer universitären Einrichtung und die Rubriken "Neue Gesichter", "Chronik" und "Aus dem Universitätsbund".

"attempto" wird auch ein attraktiveres Layout im Zweifarbendruck erhalten, das in einem Wettbewerb zwischen mehreren Graphikern erarbeitet wird. Die stringente Einteilung in Rubriken und ein erhöhter Bildanteil dienen der Leserfreundlichkeit. Die Erscheinungsweise wird zweimal jährlich sein.

Komplementär zu "Attempto" wird die interne Hauszeitung (bisher TUN) voraussichtlich viermal im Wintersemester und dreimal im Sommersemester erscheinen, in die die bisherigen Rubriken der TUZ wie Personalnachrichten, Nachrufe, Bücher Tübinger Autoren sowie Berichte und Mitteilungen aufgenommen werden sollen. Ein Konzept für diese neue Hauszeitung wird in einem zweiten Schritt nach der Umsetzung des Konzepts für "Attempto" realisiert werden.

14.4 Öffentlichkeitsarbeit und neue Medien

Die Verbesserung der Präsenz der Universität in der Öffentlichkeit ist eine Aufgabe, die gerade in Zeiten verstärkter Diskussionen über die Zukunft unseres Bildungssystems notwendig ist.

Die Öffentlichkeitsarbeit der Universität bediente sich bisher der traditionellen Medien, um die vielfältigen Aspekte der universitären Realität der Öffentlichkeit transparent zu machen.

Mit der Verbreitung der neuen Medien, insbesondere der verstärkten Nutzung des Internets bot es sich an, dieses Medium auch verstärkt für die aktive und passive Informationsverbreitung zu nutzen. Aus diesem Grund wurde das Presseamt um den Bereich "Öffentlichkeits-arbeit und Neue Medien" erweitert.

Die Angebote umfassen viele Bereiche und versuchen die spezifischen Eigenschaften des Mediums zu nutzen (Schnelligkeit, Recherchierbarkeit, Speicherfähigkeit). Geplant sind:

Um diese Informationen der interessierten Öffentlichkeit anbieten zu können, werden im Laufe der nächsten Monate verschiedene Systeme erweitert bzw. aufgebaut:

Kap. 13 Kap. 15 Presse MAIL(michael.seifert@uni-tuebingen.de)

Presseamts-Info@www.uni-tuebingen.de(dezelski@uni-tuebingen.de) - Stand: 14.11.96 Copyright